Was für ein Saisonstart für den 1. FC Heidenheim. In den ersten fünf Pflichtspielen der noch jungen Spielzeit feierte der FCH satte fünf Siege. Im DFB-Pokal qualifizierte man sich durch einen 4:0-Erfolg beim FC Villingen für die zweite Runde, in der Conference League-Qualifikation wurde der schwedische Vertreter BK Häcken (2:1, 3:2) zweimal besiegt.
Auch in der Bundesliga legte Heidenheim einen perfekten Start hin. Nach dem 2:0-Auftaktdreier beim FC St. Pauli folgte am vergangenen Sonntag ein fulminanter 4:0-Kantersieg gegen den FC Augsburg. Durch diese beiden Zu-Null-Siege ist der FCH erstmals in seiner Klubgeschichte Spitzenreiter der Bundesliga – und geht auf dem ersten Tabellenplatz in die Länderspielpause.
Kaum jemand hätte wohl damit gerechnet, dass der Bundesliga-Primus so gut starten würde. Schließlich verlor die Mannschaft von Erfolgstrainer Frank Schmidt mit Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon) und Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) die beiden Top-Scorer der vergangenen Saison, die auf Rang acht abgeschlossen wurde.
Beste steuerte 21 Scorerpunkte bei (acht Treffer, 13 Vorlagen), Kleindienst kam auf 17 Tor-Beteiligungen (zwölf Tore, fünf Vorlagen). Den Verlust von insgesamt 38 Treffern konnte die Schmidt-Elf gut auffangen – auch dank Léo Scienza.
In den ersten fünf Spielen erzielte der trickreiche Offensivspieler zwei Treffer und bereitete ein weiteres Tor vor. Sein Premierentreffer in der Bundesliga gelang dem 25-Jährigen gegen Augsburg. Nach einer Vorlage von Marvin Pieringer traf er in der 30. Minute zum 2:0.
2023/24 war Scienza noch der beste Spieler der 3. Liga
Im Sommer wechselte Scienza vom Drittliga-Meister SSV Ulm 1846 nach Heidenheim. In Ulm spielte er eine überragende Saison, wurde Top-Scorer und folgerichtig auch zum Spieler der Saison gewählt. Der Schritt in die 1. Liga war dann natürlich ein großer, aber scheinbar genau der richtige für den quirligen Brasilianer.
Von 2020 bis 2022 spielte Heidenheims Nummer acht für den FC Schalke 04 und lief in 59 Pflichtspielen (15 Tore, 17 Vorlagen) in der U23 auf. Eine Chance bei den Profis bekam Scienza jedoch nie.
Es folgte der Wechsel zum 1. FC Magdeburg, dort wurde er aber schnell in die zweite Mannschaft degradiert und spielte nur noch in der Verbandsliga. In zehn Partien in der sechsten Liga traf er 13 Mal und bereitete sieben Treffer vor. Beim SSV Ulm 1846 nahm die Karriere dann wieder richtig an Fahrt auf – und nun ist er richtig oben angekommen.